Web-Seite des
v. Hinüber´schen Familienverbandes
Geschichtliche Kurzdarstellung
Die evangelische Familie v. Hinüber ist ein aus dem Herzogtum Berg stammendes Geschlecht, das mit Heyne Darover / Daerover zu Hetterscheid bei Heiligenhaus, Bezirk Düsseldorf, 1398 bis 1410 urkundlich zuerst erscheint und mit Lewe Henover / Heynover zu Hetterscheid 1434 bis 1437, Hinrich / Hinrick / Heynrick Henover 1474 bis 1493 und Dietrich ten Oever 1554 bezeugt wird, ohne dass sich eine direkte Vorfahrenschaft bisher nachweisen lässt.
Der Familienname stammt wohl von der Bezeichnung des genannten Anwesens, einem Behandigungsgut, das 1331 erstmalig urkundlich erwähnt wird. Aus Hen Oever / ten Oever / Hin Oever / Henoever ist dann Anfang des 17. Jahrhunderts hochdeutsch "Hinüber" geworden.
Das Foto (von Hartmut v. Hinüber, 1986) zeigt den Hinüberhof von der Vorderseite, die Bleistiftskizze (von Oskar-Leuer v. Hinüber, um 1910) zeigt ihn von der anderen Seite.
1. Generation
2. Generation
3. Generation
4. Generation
Posthof zu Hannover, 1672 Familienmitglieder der 4. Generation legten den Grundstein für das norddeutsche Postwesen. 1637 richtete in Hildesheim Rütger Hinüber (um 1600 - 1665, Sohn des Hans d.Ä.), der zunächst als selbständiger Ratsweinschenk, Handelsmann und Fuhrunternehmer tätig war, eine reitende Post nach Köln ein und wurde 1640 zum offiziellen Fürstl. braunschw.-lüneburgischen Postmeister bestellt.
1660 übernahm Hans Hinüber (1618 - 1680; Sohn des Mathias) das gesamte Postwesen von seinem Vetter Rütger und erwarb 1671 nach Rütgers Tod von dessen Sohn Johann Conrad auch den Hannover'schen Posthof für damals 300 Reichstaler und baute am selben Platz ein Jahr später einen größeren Posthof. Dieser stellte 275 Jahre lang den Mittelpunkt der Hinüber'schen Familie dar, bis er am 25.03.1945 einem Luftangriff zum Opfer fiel. Rütger ist der Stammvater der - wohl erloschenen - Hildesheimer Linie der Familie; die Nachkommen von Rütger sind nicht weiter im Postwesen tätig gewesen.
5. Generation
6. Generation
- Ernst Andreas Hinüber (1693 - 1722), Kurfürstl. braunschw.-lüneburgischer Oberpostkommissar und Postmeister zu Hannover, übernahm den Posthof. Er ist über seinen Sohn Jobst Anton als Stammvater der geadelten Jobst-Anton-Linie anzusehen.
- Christian Carl (v.) Hinüber (1694 - 1752), Königl. dänischer Amtsvogt zu Hatten und Wardenburg und Herr auf Hundesmühlen, war Stammvater der als adelig anerkannten, später erloschenen Hundesmühler Linie.
- Johann Heinrich v. Hinüber (1695 - 1775), Königl. großbrit.- und Kurfürstl. braunschw.-lüneburgischer Oberamtmann und seit 1770 Drost in der später oldenburgischen Stadt Wildeshausen und wurde Begründer der 1775 geadelten Wildeshäuser Linie der Familie. Außerdem gab es noch die Danziger Linie und die Einbecker Linie, die aber nach dem Stand der Forschung erloschen sind.
7. Generation
8. Generation
- Gerhard Friedrich Otto v. Hinüber (1752 - 1815), Königl. hann. Hofrat, folgte seinem Vater als Amtmann zu Marienwerder, General-Wegbau-Intendant und Postmeister zu Hannover. Er war seit 1800 Mitglied des Generalpostdirektoriums und während der napoleonischen Besetzung Mitglied der Exekutiv-Kommission.
- Christian Carl v. Hinüber (1759 - 1825) war Königl. hann. Major und seit 1800 Direktor des Postamtes in Göttingen.
- Dr. jur h.c. Adolf Friedrich Burchard v. Hinüber (1769 - 1845) war Königl. hann. Direktor der Justizkanzlei zu Hannover, Mitglied des Staatsrates, Kanonikus des Stiftes zu Einbeck und Besitzer des Posthofes. Er war kinderlos verheiratet.
- Georg Charlotte v. Hinüber (1764 - 1828), Sohn des Carl Heinrich v. Hinüber, verdankt seine beiden Vornamen den Taufpaten König Georg III. und Königin Charlotte. Er war 1794 bevollmächtigter Minister in Den Haag und 1797 am Kaiserl. Hof zu Wien, dann Königl. hann. Geheimer Legationsrat und Geheimer Kabinettsrat und schließlich seit 1816 Generalpostdirektor in Hannover. Er war nicht verheiratet.
- Eduard Christoph Heinrich v. Hinüber (1767 - 1833), Bruder des zuvor genannten, nahm als Offizier zunächst am englischen Kolonisationskrieg in Indien (1781 - 1792) und von 1793 bis 1795 am Ersten Koalitionskrieg in den Niederländen teil. Von 1803 bis 1815 gehörte er zum Offiziers-Corps der "King German Legion", das auf vielen Schlachtfeldern Europas gegen Napoleon kämpfte. Er avancierte 1811 zum Generalmajor und 1818 zum Generalleutnant. Nach dem Sturz Napoleons vertrat er bei der Militärkommission der Deutschen Bundesversammlung in Frankfurt am Main die hannoverschen Interessen. Dieser Ast der Familie ist erloschen.
- Heinrich Conrad Leuer v. Hinüber (1762 - 1833), Sohn des Justus Wilhelm v. Hinüber, Oberamtmann in Ehrenburg bei Sulingen und Friedensrichter im Königreich Westfalen.